Berufsbild Personalist:in: Was müssen HR-Verantwortliche können?

HRM als Erfolgsturbo für Unternehmen

Personalmanagerinnen und Personalmanager können entscheidend dazu beitragen, Unternehmen erfolgreich zu machen. Aber wie gelingt ihnen das? Was sind ihre Aufgaben? Wie wird man eigentlich Personalmanager:in und wie hat sich das Berufsfeld in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt? Ein Überblick für Quereinsteiger:innen und HR-Interessierte.  

Berufsbild Personalist:in: Was macht ein Personalmanager/eine Personalmanagerin?

Als Teilbereich der Betriebswirtschaft beschäftigt sich das Personalmanagement (auch Personalwesen, Personalwirtschaft, Human Resource Management, HRM) mit den Bereichen Personal und Arbeit. Personalmanagerinnen und Personalmanager sind für alle Prozesse und Aufgaben zuständig, die sich entlang des Employee Lifecycle ergeben. Dieser „Lebenszyklus“ der Mitarbeitenden reicht vom Erstkontakt mit einer möglichen Arbeitgeberin bis zum Ausstieg aus dem Unternehmen. Darüber hinaus ist HR für die Planung des Personalbedarfs zuständig (Workforce Management oder Personalbedarfsplanung) und ist gefragt, wenn es darum geht, neue Fertigkeiten über Recruiting oder Weiterbildung in die Organisation zu bringen.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die HR-Funktion zunehmend von einer administrativen, verwaltenden Ausrichtung in Richtung einer strategischen, gestaltenden und innovativen Rolle entwickelt, die darauf ausgelegt ist, Veränderungen in Unternehmen mit voranzutreiben. Das gilt vor allem für die Einführung neuer Arbeitsformen wie hybride Arbeitsmodelle, aber auch für Organisationsentwicklungsvorhaben wie Hierarchie-Abbau oder agiles Arbeiten. Als Ansprechpartner:in für Personalthemen ist HR in die meisten grundlegenden Veränderungsprozesse von Organisationen eingebunden. Die Anlässe für Transformationen sind vielfältig und reichen vom demografischen Wandel und dem damit verbundenen Fachkräftemangel über den Klimawandel und der aktuellen Gesetzgebung in Sachen Nachhaltigkeit bis hin zu Digitalisierung und künstlicher Intelligenz.

Wie vielfältig ist die Arbeit als Personalmanager/in?

An den verschiedenen Stationen des Employee Lifecycles ergeben sich vielfältige Tätigkeitsbereiche für Personalmanager/innen (auch Personalist/innen) – angefangen von

  • Personalmarketing und
  • Employer Branding über
  • Recruiting,
  • Onboarding,
  • Personaladministration und
  • Personalentwicklung bis hin zu
  • Personalcontrolling und
  • Lohnverrechnung.  

Während sich einige Personalistinnen und Personalisten auf einen bestimmten Bereich des Personalmanagements spezialisiert haben, wie Recruiting oder Lohnverrechnung, sind andere in allen Themenfeldern unterwegs, die das Personal betreffen. So berät ein HR-Businesspartner Managerinnen und Manager aus den verschiedenen Fachbereichen zu ihren individuellen HR-Fragestellungen.

Einige Unternehmen unterscheiden zwischen administrativen Tätigkeiten und strategischen HR-Aufgaben, die in Richtung Changemanagement oder Organisationsentwicklung gehen. Damit bieten sie verschiedene Karrierewege im Personalwesen an.

Wie arbeiten HR-Verantwortliche mit anderen Fachbereichen zusammen?

Das Personalmanagement sollte in alle Fragestellungen eingebunden sein, die das Personal betreffen. Daher arbeiten Personalmanagerinnen und Personalmanager üblicherweise eng mit

  • der Unternehmensleitung,
  • dem Management

und den verschiedenen Fachbereichen zusammen, wie zum Beispiel:

  • IT
  • Produktion
  • Arbeitsschutz/Gesundheitsmanagement oder
  • Unternehmenskommunikation.

Was müssen Personalmanager:innen können und wissen?

Neben betriebswirtschaftlichen Kenntnissen müssen Personalmanagerinnen und Personalmanager rechtliche Zusammenhänge kennen – insbesondere aus dem Arbeits-, Lohnsteuer und Sozialversicherungsbereich. Aber auch einige Softskills wie Kommunikationsfähigkeit, Moderationskompetenzen und Führungsstärke können je nach Position wichtig sein. In den vergangenen Jahren haben zusätzliche Kompetenzbereiche an Bedeutung gewonnen. So sind Kenntnisse im Datenmanagement und -controlling auch für HR zunehmend relevant – ebenso wie Fähigkeiten im Marketing und im Vertrieb. Letztere können vor allem im Recruiting nützlich sein, wenn es darum geht, Bewerberinnen und Bewerber für das Unternehmen zu begeistern. Da die Bandbreite der Tätigkeiten im HR-Bereich aber sehr groß ist, können auch die erforderlichen Kompetenzen je nach Position stark variieren. 

Wie wird man Personalmanager:in?

Es gibt viele Wege in das Personalmanagement. So kann eine kaufmännische Lehre (eventuell in Verbindung mit themenbezogenen Lehrgängen oder Kursen) den Einstieg in das Human Resource Management ermöglichen. Wer eine Führungsposition anstrebt, hat mit einem Studienabschluss die besten Karten. Während noch vor einigen Jahrzehnten viele Juristinnen und Juristen im Personalwesen zu finden waren, überwiegen heute die Absolventinnen und Absolventen betriebswirtschaftlicher Studiengänge. Einige Hochschulen haben bereits Masterstudiengänge oder MBAs mit Schwerpunkt Personalwesen etabliert. Hinzu kommen spezialisierte Studienzweige wie „Talent Akquisition“ oder „Internationale Personalarbeit“. Aber auch komplette Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger haben – je nach Unternehmen – im HRM eine Chance. Schließlich können Fähigkeiten aus anderen Disziplinen im Personalwesen nützlich sein (siehe „Was müssen Personalmanager:innen können?“).

Was verdienen HR-Verantwortliche?

Die Vergütung im Human Resource Management hängt insbesondere von der Rolle der HR-Verantwortlichen, von der Größe des Unternehmens und der Anzahl der Mitarbeitenden ab. “Einstiegsgehälter beginnen bei etwa 50.000 Euro – für Kandidat:innen, die einen Masterabschluss mitbringen”, erklärt Gehaltsexperte Alfred Berger von Kienbaum Österreich in einem Interview für den personal manager im Juni 2023.  “Auf der anderen Seite der Skala verdient eine HR-Leitung in einem Unternehmen mit 100 bis 500 Beschäftigten im Median 153.000 Euro, bei 500 bis 1.000 Beschäftigten sind es 173.000 Euro und bei mehr als 1.000 Beschäftigte kommen HR-Leiter:innen im Mittel auf 198 000 Euro jährlich.”

Einstiegsgehalt
bei Masterabschluss
Gehalt HR-Leitung
Unternehmen mit 100-500 Beschäftigten
Gehalt HR-Leitung
Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten

Was macht gute Personalarbeit aus?

Gute Personalarbeit unterstützt den Erfolg des Unternehmens. Der Weg dahin kann aber sehr unterschiedlich ausfallen. Während das eine Unternehmen dringend Fachkräfte akquirieren muss, benötigt das andere eine reibungslose Personalverwaltung. Im einen Betrieb ist Organisationsentwicklung vonnöten, im anderen ist Stabilität gefragt. Was gute Personalarbeit ausmacht, müssen Personalistinnen und Personalisten somit selbst für ihr Unternehmen definieren. Gerade das macht Personalarbeit ja so spannend.

Welche Jobs und Jobtitel gibt es im Personalmanagement?

Die Jobs sind so vielfältig wie die Arbeit selbst – und auch im Personalmanagement haben Anglizismen Einzug gehalten. So ist die Personalleiterin immer häufiger Head of Human Resource Management. In jüngerer Zeit verzichten immer mehr Unternehmen auf die Bezeichnung “Human Resources”, die auf den Menschen als Ressource abzielt, zugunsten der Bezeichnung “People and Culture”, die Menschen und Kultur der Organisation in den Vordergrund stellt.

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Bettina Geuenich

Chefredakteurin bei personal manager
Bettina Geuenich ist die Chefredakteurin der Fachzeitschrift und des Blogs personal manager. Sie beobachtet seit über 20 Jahren die HR-Szene in Österreich und schreibt darüber.